Dieser Artikel ist der dritte und letzte in der Reihe „Wie du im Vollzeit-Home-Office Arbeit und Alltag mit Kind unter einen Hut bekommst“. Die beiden vorhergehenden Artikel sind Vollzeit-Home-Office mit Kind und 7 hilfreiche Tipps für die Arbeit im Home-Office.

Die Ideen, die ich dir in diesen Artikeln vorstelle, entspringen unseren Erkenntnissen aus vielen Jahren unregelmäßigem, aber häufigem Home-Office. Die Tipps für den privaten Teil im Home-Office-Alltag basieren jedoch eher auf den Erfahrungen, die wir in den letzten Wochen der Corona-Krise gemacht haben.

Tipps für den privaten Teil im Home-Office-Alltag

#1 – Stimme dich mit deiner Partnerin/deinem Partner ab

Egal, ob du alleine im Home-Office bist, oder mit deiner Partnerin/deinem Partner. Regel Nummer 1 ist: Stimme dich mit ihr/ihm ab.

Bisher seid ihr wahrscheinlich morgens aus dem Haus ins Büro bei unterschiedlichen Arbeitgebern gegangen und erst am Nachmittag bzw. Abend wieder gemeinsam Zuhause gewesen.

Jetzt sieht es ganz anders aus. Wenn nur einer von euch im Home-Office ist, dann muss dem anderen klar sein, dass dies kein Urlaub ist. Es wird ganz normal gearbeitet und es kann nicht einfach einmal die Wäsche gemacht oder der Keller aufgeräumt werden.

Wenn dann auch noch ein Kind Zuhause ist, dann ist alles noch viel komplizierter.

Wenn ihr nun Beide, über mehrere Wochen von zu Hause aus arbeitet, dann ist das eine total ungewohnte Situation für euch. Wenige Paare haben über solch einen langen Zeitraum soviel Zeit gemeinsam verbracht. Da wird es nicht einfacher, wenn ihr dabei noch arbeiten müsst.

Ihr habt unterschiedliche Arbeitsweisen und Rituale. Stimmt euch ab, wie ihr jeweils am liebsten an eure Aufgaben herangeht. Klärt, wer wann welche Meetings macht und wer wann dringend Ruhe benötigt. Plant zusammen die Arbeitsplätze. Stimmt euch ab, wer in welchen Momenten für die Kinder da ist und besprecht, was für euch in euren vier Wänden noch besprochen werden muss.

Ansonsten ist die Gefahr groß, dass aus der Corona-Krise eine Familien-Krise wird.

#2 – Sandkasten auf dem Balkon

Adam spielt unglaublich gerne im Sandkasten. Dass wir nun nicht mehr auf den Spielplatz gehen dürfen, war besonders in den ersten Tagen schwer für ihn.

Ich kann mich noch gut an eine Situation erinnern, in der wir vor einem mit Flatterband abgesperrten Sandkasten standen und Adam sagte: „Papa, Adam kann unter drunter gehen. Nur kurz, ja?“ Das hat mich schon ein bisschen traurig gemacht.

Daher haben wir uns einen kleinen Sandkasten auf dem Balkon eingerichtet. Als Basis diente ein großer und tiefer Pflanzenkübeluntersetzer.

Das kannst du ohne viel Aufwand nachmachen. Es gibt auch spezielle kleine Sandkästen zu kaufen, außer sie wurden gehamstert…

#3 – Mittagsspaziergang

Nutze den Mittag, um einen Spaziergang mit dem Nachwuchs zu machen. Bewegung ist für euch alle gut. Vielleicht nimmst du auch den Kinderwagen mit und lässt ihn im Kinderwagen einschlafen. Macht das gemeinsam, auch wenn der Nachwuchs schon mit dem anderen Elternteil draußen war.

Es lassen sich auf dem Spaziergang gleich die notwendigen Einkäufe erledigen. Mittags sind die Geschäfte nicht so gefüllt und du musst später nicht noch einmal raus.

#4 – Mittag vorkochen

Nicht wenige unterschätzen die Zeit, die es braucht, ein ordentliches Mittagessen zuzubereiten. Besonders wenn man früher in die Kantine oder ins Restaurant gegangen ist. Im Vollzeit-Home-Office mit Kind wird es noch einmal schwieriger.

Daher meine Empfehlung für dich:
Wenn du dir abends oder mittags Essen machst, dann mache mindestens doppelte Portionen. So sparst du dir die Vorbereitungszeit für das nächste Mittagessen.

#5 – Vermeide Ablenkungen durch Hausarbeit

Ein großer Vorteil der Heimarbeit ist es, dass du dich besser vor unkoordiniert hereinprasselnden Arbeitsthemen abschotten kannst.

Im Gegensatz dazu lauern auf dich in den eigenen vier Wänden aber die Wäscheberge, die Spülmaschine, die ausgeräumt werden muss, die dreckigen Fenster, durch die kein Sonnenstrahl mehr seinen Weg ins Innere findet.

Spühlmaschine ausräumen

Und die ganzen anderen Dinge, die du schon ewig erledigen wolltest, aber bisher nicht dazu gekommen bist.

Du warst ja auf Arbeit.

Lasse dich davon nicht ablenken. Arbeit ist Arbeit, auch im Home-Office. Nutze dafür dann eher die Zeit, die du durch den weggefallenden Arbeitsweg einsparst.

Oder lege dir einen der kleinen, immer besser werdenden, elektronischen Helfer zu. Wir haben auch einen Staubsaug- und einen Wischroboter.

#6 – Mache Sport

Du solltest sowieso Sport machen, aber in einer Zeit, in der du so wenig wie möglich die eigenen vier Wände verlassen sollst, in einer Zeit wo die physische und psychische Belastung für die meisten von uns noch nie größer war, in dieser Zeit benötigst du dringend körperlichen Ausgleich.

Mache Sport!

zuhause Fahrradfahren

Neben Laufen oder Fahrrad fahren kann ich besonders Fitnessübungen mit dem eigenen Körpergewicht empfehlen. Mein Tipp sind hier die Bücher von Mark Lauren (Amazon Link). Die App You Are Your Own Gym (Google Play, Apple Store) ist eine gute Ergänzung zu seinen ersten Büchern. Auf seiner Website hat er noch weitere interessante Trainingsangebote.

Probiere es ruhig aus. Der Zeitaufwand ist gering. Mit Warm Up und Cool Down nie länger als eine Stunde. Es gibt auch gezielte Übungen, die weniger als 30 Minuten dauern und sogar noch viel kürzer sein können. Sie lassen sich auch alle in den eigenen vier Wänden durchführen.

Hast du noch weitere Tipps für Vollzeit-Home-Office mit Kind – oder auch ohne?

Ich hoffe, dass dir diese Tipps für den privaten Teil im Home-Office-Alltag dabei helfen können, deinen persönlichen Alltag in Zeiten der Corona-Krise noch besser zu gestallten.

Wenn du weitere Ratschläge hast, die dir in dieser Situation weitergeholfen haben, dann hinterlasse doch bitte einen Kommentar mit einer kleinen Beschreibung. Damit kannst du uns allen weitere Ideen geben.

Wenn dir dieser Beitrag oder einer der anderen aus dieser Reihe gefallen hat, würde ich mich darüber freuen, wenn du ihn weiterempfiehlst.

Bis dahin bleibe gesund.


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